Alle für Kalle

Unverschämtheiten allein machen noch keinen Sympathen

P1040648Marco Hauschild ist Immobilienmakler der Firma Objekt Design GmbH in Köln. Er hatte Kalle Gerigk im April 2014 mit Hilfe eines Großaufgebots der Polizei gegen den breiten Widerstand der Anwohner*innen und weiterer Unterstützung aus der Wohnung geschmissen. Sechs Jahre später als geplant, denn Kalle hatte sich lautstark und über lange Zeit erfolgreich zur Wehr gesetzt.

Der vorgebliche Grund für die Kündigung: Eigenbedarf – der tatsächliche Grund: Das äußerst lukrative Geschäft mit dem Ausbau und Weiterverkauf von günstigen Dachgeschoss-Wohnungen in begehrter Lage mit der Aussicht auf mehr als 200.000 Euro Gewinn (!). Vor Gericht sprach Hauschild von Eigenbedarf – gleichzeitig hatte er die Wohnung im Internet bereits zum Kauf angeboten. Das war Unverschämtheit Nummer eins, ein Skandal, dass er sich trotz erdrückender Beweislage juristisch durchsetzen konnte.

Derzeit baut Hauschild das gesamte Dachgeschoss und damit auch Kalles ehemalige Mietwohnung in der Fontanestraße 5 aus – ein großzügiges und luxuriöses Appartment soll hier entstehen. Kalles ehemaligen Nachbar*innen erzählte Hauschild, er hätte Kalle frühzeitig 10.000 Euro und eine Ersatzwohnung angeboten hätte – später sogar 25.000 Euro.

Sehr interessante Geschichten, die Kalle vermutlich als störrischen Querulanten dastehen lassen sollen. Nur stimmt leider keine der beiden Varianten. Das ist Unverschämtheit Nummer zwei und vielmehr ein plumper Versuch des „Entmieters“ Hauschild, die mit Kalle äußerst solidarische Nachbarschaft „umzustimmen“. Das ist deutlich mehr, als nur schlechter Stil: Erst Kalle gewaltsam aus der Wohnung schmeißen lassen und ihn dann auch noch nachträglich diffamieren.

Überhaupt scheint Marco Hauschild kein allzu umgänglicher Mensch zu sein. Bereits im November letzten Jahres hat er wortlos aber unmittelbar handgreiflich auf den Besuch von Protestierenden reagiert, die ihn in seinem Büro zur Rede stellen wollten.

Wir wünschen Herrn Hauschild im Agnesviertel ein möglichst unkollegiales „Nachbarschafts“-Verhältnis während der Umbauphase und kein glückliches Händchen beim Weiterverkauf seiner „Eigenbedarfs“-Wohnung.

Kölner*innen lassen keinen allein
(es sei denn, er entpuppt sich als profitgieriger Egoist)

 

http://zwangsraeumung-verhindern.de/

Kalle: “Das war erst der Anfang”

Am Mittwoch, 16. April wurde Kalle Gerigk aus seiner Wohnung im Kölner Agnesviertel zwangsgeräumt.

Das war nur unter Einsatz von mehreren Hundertschaften Polizei möglich. Wir sind empört über das gewaltsame Vorgehen der Polizei. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die politisch Verantwortlichen, die Justiz und die Staatsgewalt nicht das Recht auf Wohnen an erste Stelle stellen, sondern das „Recht“ mit Wohnungen Profit zu machen, zum obersten Gebot haben. Eine Wohnung ist aber ein Grundbedürfnis jedes Menschen. Wohnen darf keine Ware sein, darf nicht den Profitinteressen von Banken und Spekulanten geopfert werden.

Die Wohnung von Kalle konnten wir leider nicht erneut verteidigen. Die Lehre aus diesem Kampf lautet dennoch: Widerstand ist richtig und wichtig. Widerstand lohnt sich, bewegt etwas.

Was wurde erreicht? Zunächst wurde durch diesen Kampf Öffentlichkeit für das Problem der Verdrängung hergestellt, in Köln und bundesweit und in einem Ausmaß, das wir selber so nicht erwartet hatten. Der ganz alltägliche Skandal der Vertreibung von MieterInnen aus ihrer Wohnung, der bis dato reibung- und lautlos in dieser und anderen Städten vor sich ging, wurde unüberhörbar und öffentlich angeprangert.

Wir wissen natürlich, dass die Beteuerungen seitens der etablierten Parteien, jetzt zu handeln, hauptsächlich Gerede, die beschlossenen Maßnahmen nur Kosmetik sind. Wir sind uns bewusst, dass wir im Kampf um bezahlbaren Wohnraum und zur Verhinderung kommender Zwangsräumungen noch viel mehr Menschen mobilisieren müssen. Genau das ist unser Ansatzpunkt: Den Widerstand aufbauen, stärken, vernetzen. Auch in dieser Hinsicht wurde bereits etwas erreicht.

Noch während wir den Kampf um Kalles Wohnung führten, kamen weitere, in unterschiedlicher Weise Betroffene zu Recht auf Stadt: MieterInnen von Häusern die durch Abriss, Luxussanierung oder Eigentümerwechsel von Verdrängung bedroht sind. Auch die nochmal schwierigere Situation von vielen MigrantInnen und Obdachlosen, eine Wohnung zu finden, sind ein Thema von Recht auf Stadt.

Aktuell stehen wir auch in Verbindung mit MieterInnen der GAG-Siedlung in Zollstock, die sich gegen Luxussanierung und anschließende Mietsteigerung von bis zu 60 Prozent organisieren.

Der Kampf gegen Kalles Zwangsräumung hat also bereits Betroffene ermutigt, sich zu wehren. Die Initiative Recht auf Stadt versteht deshalb den Kampf um Kalles Wohnung nicht als ein Ende, sondern als Beginn einer neuen Bewegung von MieterInnen und Mietern. Und einer Bewegung von allen, die nicht tatenlos zusehen wollen, wie die Wohnungen aber auch die öffentlichen Räume und Plätze der Stadt uns weggenommen werden, um sie der Kapitalverwertung zu opfern.

 

An dieser Stelle möchten wir uns, auch im Namen von Kalle, bei allen bedanken, die den Kampf um seine Wohnung unterstützt haben: bei den Nachbarinnen und Nachbarn, bei allen, die öffentlich ihre Solidarität mit Kalle bekundet haben, bei allen, die informiert, mobilisiert, an den Blockaden teilgenommen oder auf anderem Wege geholfen haben.

An dieser Stelle auch die Bitte, Kalle jetzt bei der Suche nach einer neuen Wohnung zu unterstützen. (wohnung-fuer-kalle@gmx.de).

Wir rufen auf, über diesen Kampf hinaus aktiv zu werden. Kommt zu den nächsten Treffen von Recht auf Stadt. Lasst uns viele, viele werden. Solidarität macht stark!

16. April um 7Uhr | Aller guten Dinge sind drei! Kalles Zwangsräumung blockieren!

plakat-kalle-16aprilNachdem Ende Februar die Zwangsräumung bei Karl Heinz „Kalle“ Gerigk, der seit 32 Jahren eine Dachgeschosswohnung im Kölner Agnesviertel bewohnt, erfolgreich blockiert wurde und auch der zweite Räumungstermin abgesagt wurde, ist es am 16. April wieder so weit. Wir stehen früh auf, um den Gerichtsvollzieher endgültig daran zu hindern, die Interessen des Vermieters und Immobilienmaklers Marco Hauschild durchzusetzen. Dem Eigentümer war gerichtlich „Eigenbedarf“ zugebilligt worden, obwohl er die Wohnung im Internet zum Weiterverkauf angeboten hatte.

Dieser Skandal steht in der Öffentlichkeit für eine weit verbreitete Praxis, bei der sich Immobilienfirmen, Banken und gutbetuchte Hausbesitzer die Taschen voll machen und Mieter*innen aus begehrten Wohnlagen verdrängen. Die Kampagne “Alle für Kalle” steht für den lauter werdenden Protest von Vielen, die den alltäglichen Skandal auf dem Wohnungsmarkt, wonach die Bedingungen für Wohnen und Leben in der Stadt ausschließlich profitorientierte Immobilienunternehmen diktieren, nicht länger hinnehmen wollen.

“Alle für Kalle” sorgt dafür, dass Wohnungsnot auch in Köln endlich zu einem heißen Eisen geworden ist. Die Politik steht öffentlich mächtig unter Druck, auch wenn es bisher nur bei unverbindlichen Absichtserklärungen geblieben ist. Unser Protest muss also noch viel lauter, vielfältiger und wahrnehmbarer werden.

Mi 16. April, 7:00 Uhr | Blockade+Straßenfest | Fontanestr.5 | Köln-Agnesviertel

Egal ob ihr euch frühmorgens an der Sitzblockade beteiligt, heiße Getränke zum Straßenfest mitbringt, für Öffentlichkeit im Viertel und im Freundeskreis sorgt oder Kalle anderweitig unterstützen wollt, euer Beitrag ist erwünscht und dringend notwendig. Ihr seid dabei in guter Gesellschaft. Kölner Künstler wie z.B. Rolly Brings werden mit dabei sein und vor Kalles Wohnung in der Fontanestraße für Stimmung sorgen. Es hat sich inzwischen in Köln herumgesprochen:

Wohnungsnot geht alle an und drängt zum gemeinsamen Handeln.
Gegen jede Zwangsräumung! Alle für Kalle und Kalle für Alle!
Kommt vorbei und helft uns, die Zwangsräumung zu verhindern!

Kalle für Alle – Infoabend

Do 10. April, 19 Uhr | Info-Abend | Alte Feuerwache | Großes Forum |Melchiorstr. 3

Es sprechen, bzw. werden vorgestellt: ‘Recht auf Stadt-Köln’, Kalle Gerigk, Mieterrat Zollstock, „R12“ – Wir bleiben alle, MigrantInnen ohne Wohnung, BewohnerInnen von Kölns Obdachlosenunterkünften, Mieterproteste in Spanien

Wenn Ihr über weitere Neuigkeiten informiert werden wollt, schickt uns eine Telefonnummer (SMS) oder eine email-Adresse über ein (verschlüsseltes) Kontaktformular für den Alarm-Verteiler.

Mit dem erneuten Versuch einer Zwangsräumung sind nun höhere Kosten verbunden, die Kalle nicht allein tragen soll. Daher überlegt, ob Ihr Euch auch finanziell einbringen könnt.

Spenden: Prekarius e.V.
Kto: 1900504034
BLZ: 37050198 Sparkasse KölnBonn
Stichwort: Alle für Kalle

Quelle: http://zwangsraeumung-verhindern.de

Zwangsräumung verschoben auf 16. April

5Die eigentlich für Dienstag, den 18. März angesetzte zweite Zwangsräumung gegen Kalle Gerigk in der Fontanestraße 5 wurde aufgehoben. Der für Kalle zuständige Gerichtsvollzieher ist verstorben. Die neue Gerichtsvollzieherin hat Kalle heute schriftlich darüber informiert, dass die Zwangsräumung auf den 16. April verschoben wurde.

Wir halten an unserem Plan fest, diesem neuen Räumungsversuch mit einem Straßenfest und einer Blockade „im Weg zu stehen“.Mittlerweile haben auch Kölner Promis wie z.B der Schriftsteller Günther Wallraff oder der Kabarettist Jürgen Becker Ihre Solidarität mit Kalle und dem Widerstand gegen dessen Zwangsräumung öffentlich gemacht.Die Politik hingegen geht auf Tauchstation. Zwar hatte der SPD-Fraktionschef Martin Börschel dreister Weise öffentlich vorgegeben, die Proteste gegen Kalles Zwangsräumung „mitorganisiert“ zu haben, bei einem öffentlich angekündigten Besuch während seiner Sprechstunde am 12. März ließ er jedoch die SPD-Zentrale von innen verschließen. Wer sich einem Streitgespräch zu dringenden sozialen Problemen derart offensichtlich verweigert, hat vermutlich wenig gute Argumente.Wir sehen jedoch die Politik in der Verantwortung, denn sie setzt die Rahmen­bedingungen für die zunehmende Verdrängung von Mieterinnen und Mietern mittleren und niedrigen Einkommens. Der soziale Wohnungsbau liegt bundesweit vollständig brach. 2007 ging die Aufgabe der Wohnraumförderung vom Bund an die Länder über. Doch die nutzten die jährlichen Ausgleichs­zahlungen nur zu einem verschwindend geringen Teil für den sozialen Wohnungsbau. Vielmehr wurde das Geld in Haushaltslücken bzw. in den Aufbau privater Wohnungsbaugesellschaften gesteckt. Diese haben naturgemäß kein Interesse an einer Vermietung nach sozialen Gesichtspunkten. Die Kommunen haben zudem große Bestände städtischer Wohnungen verkauft. Hier haben Kommunal- und Landespolitiker wie Martin Börschel gleich zweifach versagt.Bündnis „Alle für Kalle und Kalle für Alle“

18.März 7Uhr | Kalle für Alle – erneute Blockade gegen zweiten Zwangsräumungsversuch

 

Alle für Kalle + Kalle für Alle

00Am 20. Februar 2014 sollte Karl Heinz Gerigk (Kalle), der seit 32 Jahren eine Dachgeschosswohnung im Kölner Agnesviertel bewohnt, zwangsgeräumt werden. Der Vermieter und Immobilienmakler Marco Hauschild der Objekt-Design GmbH hatte kurz nach dem Erwerb der Wohnung erfolgreich auf „Eigenbedarf“ geklagt. Und das, obwohl er die Wohnung im Internet schon zum Weiterverkauf angeboten hatte.

Dieser Skandal ging in den letzten Wochen durch alle Medien weit über das Rheinland hinaus. Zeitungen, Fernsehsender und Nachrichten begleiteten die versuchte Zwangsräumung und berichteten von der weit verbreiteten Praxis, dass immer mehr Banken, Immobilienfirmen und Gutverdiener ihre Finger auf die begehrten Wohn- und Geschäftslagen in Metropolen wie Köln legen.

Erste Zwangsräumung erfolgreich verhindert
Nachdem der Gerichtsvollzieher aufgrund der massiven Blockade von 300 AnwohnerInnen und UnterstützerInnen die Räumung von Kalle Gerigk abgeblasen hatte, teilte er umgehend den Termin für seinen zweiten Versuch schriftlich mit. Wir können uns also nicht auf unserem Etappensieg ausruhen – der Termin für den zweiten Zwangsräumungsversuch ist für den 18. März 2014 um 8 Uhr angekündigt. Doch mittlerweile ist das Thema Zwangsräumungen (als besonders gewaltförmige Art der Verdrängung) zum Stadtgespräch geworden und damit von den Behörden nicht mehr nur als “ordnungspolitisches” Problem zu behandeln. Vielmehr steht jetzt die Politik in der Verantwortung, die den Rahmen für das lukrative Immobiliengeschäft mit der Vertreibung setzt.

Wir fordern, dass Kalle Gerigk in seiner Wohnung bleiben kann!
Martin Börschel, Fraktionsvorsitzender der Kölner SPD, hat unmittelbar vor dem ersten
Zwangsräumungstermin versucht, Kalle öffentlich „moralisch“ unter Druck zu setzen. Er hatte vorgeschlagen, dass Kalle die Wohnung verlässt und man eine spontane Demonstration gegen Wohnungsnot und Luxussanierungen organisiert. Darauf hat sich Kalle konsequenter Weise nicht eingelassen. Herr Börschel sollte lieber konkrete Lösungen für das akute Wohnungsproblem zehntausender Menschen in Köln präsentieren, statt dem (Un-)“Recht auf Verwertung des Eigentums” auch noch den Weg zu ebnen.

Kalle für Alle
Kalle Gerigk steht symbolisch für immer mehr Menschen in dieser Stadt: Mieterinnen und Mieter, die nach einer Mieterhöhung zwischen Armut und Auszug wählen müssen. Menschen, die durch Abriss, Luxussanierung oder Anmeldung von angeblichem Eigenbedarf aus der Wohnung gedrängt werden. Menschen mit Durchschnittseinkommen, die in der Stadt trotz langem Suchen keine bezahlbare Wohnung finden. Studierende, die nicht zum studieren kommen, weil sie für Wuchermieten arbeiten müssen. Menschen, die keine Chance bekommen, aus der Obdachlosigkeit auszubrechen. P { margin-bottom: 0.21Besonders MigrantInnen haben kaum Möglichkeiten, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und sind der Willkür von Miethaien ausgesetzt. So kann und darf es nicht weitergehen!
Kommt am 18. März um 7 Uhr in die Fontanestraße in Köln zur
Blockade des zweiten Räumungsversuches bei Straßenfest und Frühstücksbuffet!

weitere Termine:
Mi. 12.3. Besuch der SPD-Fraktion | 16 Uhr, SPD-Zentrale, Magnusstr. 18b
Fr. 14.3. Nachbarschaftscafé mit Infos zu Blockade und Straßenfest | 17 Uhr, Alte Feuerwache

Initiativen „Recht auf Stadt“ und „Wohnraum für Alle!“
www.zwangsraeumung-verhindern.de

Zwangsräumung erfolgreich blockiert

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Zwangsräumung verhindert – Alle für Kalle meint Kalle für Alle

Die Mieten in Köln explodieren. Wohl denen, die noch einen alten Mietvertrag haben. Leider bietet jedoch auch der immer weniger Schutz vor Verdrängung. Für immer mehr Menschen bedeutet dies, dass sie dort ihre bislang bezahlbaren Wohnungen im Namen der „Aufwertung“ räumen sollen, um Platz zu machen für Immobilienspekulationen. Weil sie diesem Verdrängungsprozess nicht länger tatenlos zusehen wollen, sind heute rund 300 TeilnehmerInnen dem Aufruf der Initiative „Alle für Kalle“ gefolgt, um mit einer Blockade die Zwangsräumung von Kalle Gerigk zu verhindern.

Kalle bewohnt seit 32 Jahren eine preiswerte Dachgeschosswohnung in der Fontanestr. 5 im Agnesviertel. Der neue Eigentümer Marco Hauschild, ein Immobilienmakler der Firma ObjektDesign, hat ihm wegen angeblichen „Eigenbedarfs“ gekündigt – und hatte für heute die Zwangsräumung der Wohnung vorgesehen.

NachbarInnen von Kalle, FreundInnen, UnterstützerInnen und WohnraumaktivistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich jedoch schon vor Morgengrauen – und noch vor dem Eintreffen des vom Gerichtsvollzieher Herbert Langenberg bereits im Vorfeld angeforderten Großaufgebots der Polizei – vor Kalles Wohnung eingefunden, um sich der anberaumten Zwangsräumung entgegenzustellen. Gemeinsam trotzten die BlockiererInnen dem Versuch der Behörden, Kalle heute auf die Straße zu setzen. Gerichtsvollzieher Herbert Langenberg sah sich mit einer gutgelaunten Meschenmenge konfrontiert, die ihm bei klassischer Musik und Sambarythmen und gut versorgt mit Kaffee, Brötchen und Kuchen aus der Nachbarschaft sitzend, stehend und tanzend den Weg zu Kalles Wohnung versperrte – und sah sich gegen 11:15 Uhr dann offenbar gezwungen, den Räumungstermin für heute auszusetzen.

Offenbar hat Herr Langenberg die Entschlossenheit der vielen Leute vor Ort richtig eingeschätzt“, kommentierte Valerie Kirschbaum von der Initiative „Alle für Kalle“ die Entscheidung des Gerichtsvollziehers. „Aus gutem Grund scheuen Vermieter, Behörden und Politik Bilder, bei denen die Polizei die Menschen aus ihren Wohnungen und dem Viertel prügelt, um so die Profitinteressen von Immobilienspekulanten durchzusetzen“.

In den letzten beiden Tagen hatten Behörden und Politik Kalle mehrfach gedrängt, vorzeitig aufzugeben; so schlug SPD-Fraktionschef Martin Börschel vor: „Warum bekleben Sie nicht einfach den Umzugswagen und machen eine Demo durch die Stadt?“. Und auch der Gerichtsvollzieher Herbert Langenberg zeigte sich äußerst engagiert, als er Kalle bereits im Vorfeld massiv unter Druck zu setzen versuchte. Kalle will jedoch auch weiterhin nicht freiwillig gehen, auch wenn er weiß, dass mit dem heutigen Erfolg nur ein Etappenziel erreicht wurde. Er will ein Zeichen setzen gegen die schreiende Ungerechtigkeit in Sachen Wohnen und setzt auch bei einem erneuten Zwangsräumungstermin auf die Unterstützung von NachbarInnen, FreundInnen und AktivistInnen.

Kalles Fall hat gezeigt, dass Widerstand nicht nur dringend nötig, sondern auch möglich ist. Gelohnt habe sich der breite Protest allemal, so Kirschbaum heute morgen: „Mit dem heutigen Tag und der breiten Solidarität für Kalle, auch in den letzten zwei Monaten, ist hier einiges in Bewegung geraten. Und das lässt sich nicht mehr stoppen“.

Kirschbaum weiter: „Es wird der Stadt nicht gelingen, mit ihrer unsozialen Politik einfach so weiterzumachen. Mehr und mehr Leute fangen an, sich gegen die Verdrängung zu wehren“. Ermutigt durch Kalle formiert sich bereits in der Pfälzer Str., in der Robertstr. und in der Rolshover Str. neuer Protest von BewohnerInnen, die sich gegen die „Entmietung“ ihrer Häuser zur Wehr setzen.

Natürlich werden wir Kalle wieder unterstützen, wenn der nächste Versuch ansteht, ihn aus seiner Wohnung zu räumen. Schließlich hat uns der heutige Erfolg gezeigt, was möglich ist, wenn wir uns zusammentun und uns gemeinsam gegen Zwangsräumung und Verdrängung zur Wehr setzen“, so Kirschbaum. Ihr Fazit lautet: „In diesem Sinne müssten wir unsere Kampagne jetzt eigentlich umbennen in Kalle für Alle

Zwangsräumung verhindert –

Alle für Kalle meint Kalle für Alle

Die Mieten in Köln explodieren. Wohl denen, die noch einen alten Mietvertrag haben. Leider bietet jedoch auch der immer weniger Schutz vor Verdrängung. Für immer mehr Menschen bedeutet dies, dass sie dort ihre bislang bezahlbaren Wohnungen im Namen der „Aufwertung“ räumen sollen, um Platz zu machen für Immobilienspekulationen. Weil sie diesem Verdrängungsprozess nicht länger tatenlos zusehen wollen, sind heute rund 300 TeilnehmerInnen dem Aufruf der Initiative „Alle für Kalle“ gefolgt, um mit einer Blockade die Zwangsräumung von Kalle Gerigk zu verhindern.

Kalle bewohnt seit 32 Jahren eine preiswerte Dachgeschosswohnung in der Fontanestr. 5 im Agnesviertel. Der neue Eigentümer Marco Hauschild, ein Immobilienmakler der Firma ObjektDesign, hat ihm wegen angeblichen „Eigenbedarfs“ gekündigt – und hatte für heute die Zwangsräumung der Wohnung vorgesehen.

NachbarInnen von Kalle, FreundInnen, UnterstützerInnen und WohnraumaktivistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich jedoch schon vor Morgengrauen – und noch vor dem Eintreffen des vom Gerichtsvollzieher Herbert Langenberg bereits im Vorfeld angeforderten Großaufgebots der Polizei – vor Kalles Wohnung eingefunden, um sich der anberaumten Zwangsräumung entgegenzustellen. Gemeinsam trotzten die BlockiererInnen dem Versuch der Behörden, Kalle heute auf die Straße zu setzen. Gerichtsvollzieher Herbert Langenberg sah sich mit einer gutgelaunten Meschenmenge konfrontiert, die ihm bei klassischer Musik und Sambarythmen und gut versorgt mit Kaffee, Brötchen und Kuchen aus der Nachbarschaft sitzend, stehend und tanzend den Weg zu Kalles Wohnung versperrte – und sah sich gegen 11:15 Uhr dann offenbar gezwungen, den Räumungstermin für heute auszusetzen.

Offenbar hat Herr Langenberg die Entschlossenheit der vielen Leute vor Ort richtig eingeschätzt“, kommentierte Valerie Kirschbaum von der Initiative „Alle für Kalle“ die Entscheidung des Gerichtsvollziehers. „Aus gutem Grund scheuen Vermieter, Behörden und Politik Bilder, bei denen die Polizei die Menschen aus ihren Wohnungen und dem Viertel prügelt, um so die Profitinteressen von Immobilienspekulanten durchzusetzen“.

In den letzten beiden Tagen hatten Behörden und Politik Kalle mehrfach gedrängt, vorzeitig aufzugeben; so schlug SPD-Fraktionschef Martin Börschel vor: „Warum bekleben Sie nicht einfach den Umzugswagen und machen eine Demo durch die Stadt?“. Und auch der Gerichtsvollzieher Herbert Langenberg zeigte sich äußerst engagiert, als er Kalle bereits im Vorfeld massiv unter Druck zu setzen versuchte. Kalle will jedoch auch weiterhin nicht freiwillig gehen, auch wenn er weiß, dass mit dem heutigen Erfolg nur ein Etappenziel erreicht wurde. Er will ein Zeichen setzen gegen die schreiende Ungerechtigkeit in Sachen Wohnen und setzt auch bei einem erneuten Zwangsräumungstermin auf die Unterstützung von NachbarInnen, FreundInnen und AktivistInnen.

Kalles Fall hat gezeigt, dass Widerstand nicht nur dringend nötig, sondern auch möglich ist. Gelohnt habe sich der breite Protest allemal, so Kirschbaum heute morgen: „Mit dem heutigen Tag und der breiten Solidarität für Kalle, auch in den letzten zwei Monaten, ist hier einiges in Bewegung geraten. Und das lässt sich nicht mehr stoppen“.

Kirschbaum weiter: „Es wird der Stadt nicht gelingen, mit ihrer unsozialen Politik einfach so weiterzumachen. Mehr und mehr Leute fangen an, sich gegen die Verdrängung zu wehren“. Ermutigt durch Kalle formiert sich bereits in der Pfälzer Str., in der Robertstr. und in der Rolshover Str. neuer Protest von BewohnerInnen, die sich gegen die „Entmietung“ ihrer Häuser zur Wehr setzen.

Natürlich werden wir Kalle wieder unterstützen, wenn der nächste Versuch ansteht, ihn aus seiner Wohnung zu räumen. Schließlich hat uns der heutige Erfolg gezeigt, was möglich ist, wenn wir uns zusammentun und uns gemeinsam gegen Zwangsräumung und Verdrängung zur Wehr setzen“, so Kirschbaum. Ihr Fazit lautet: „In diesem Sinne müssten wir unsere Kampagne jetzt eigentlich umbennen in Kalle für Alle

Zwangsräumungen verhindern!

1Seit 30 Jahren bewohnt Kalle im Kölner Agnesviertel eine einfache Dachgeschosswohnung. Nun soll er raus.

Der neue Eigentümer hat ihm wegen „Eigenbedarf“ gekündigt. Die ganze Sache stinkt jedoch zum Himmel, so hat der neue Eigentümer die Wohnung mindestens einmal schon öffentlich zum Kauf angeboten, obwohl er doch „Eigenbedarf“ geltend macht. Das Gericht entschied trotzdem zugunsten des Eigentümers. Für den 20. Feb 2014 um 8 Uhr hat sich der Gerichtsvollzieher zur Zwangsräumung angekündigt !!!

Derweil wächst die Unterstützung in Kalles Veedel. Mit beeindruckend vielenTransparenten zeigen Kalles Nachbar-innen Flagge. Hier eine Fotosammlung

Zwangsräumung verhindern !!!
Do, 20. Februar um 7 Uhr | Fontanestraße 5 | Köln-Agnesviertel

Die Botschaft der Anwohner-innen und Unterstützer-innen für den 20. Februar lautet:

Wir werden uns dem Gerichtsvollzieher öffentlichkeits-wirksam „in den Weg stellen“. Von der Presse begleitet wollen wir mit einer Sitzblockade die Zwangsräumung von Kalles Wohnung verhindern und dafür sorgen, dass derartige Machenschaften, die in Köln leider keine Einzelfälle sind, öffentlich werden.

Egal ob Sie mitblockieren oder heiße Getränke vorbei bringen oder für Öffentlichkeit im Viertel sorgen oder Kalle sonstwie unterstützen – Ihr Beitrag ist erwünscht und dringend notwendig. Denn die Wohnungsnot in Köln und die Dreistigkeit von „Entmietern“ wie der Objekt Design GmbH drängen zum Handeln. Alle für Kalle und gegen jede Zwangsräumung !

Wenn Ihr über weitere Neuigkeiten informiert werden wollt, schickt uns eine Telefonnummer (SMS) oder eine email-Adresse über unser (verschlüsseltes) Kontaktformular für den Alarm-Verteiler. Oder besucht regelmäßig unsere Webseite: http://zwangsraeumung-verhindern.de/

Mit dem Versuch einer Zwangsräumung sind nun ebenfalls höhere Kosten verbunden, die Kalle nicht allein tragen soll. Daher überlegt, ob Ihr Euch auch finanziell einbringen könnt.

Spenden: Prekarius e.V.
Kto: 1900504034
BLZ: 37050198 Sparkasse KölnBonn
Stichwort: Alle für Kalle

  • Gemeinsam können wir Kalles Zwangsräumung aufhalten!
    Wir wollen mit einer Sitzblockade verhindern, dass gewaltsam in Kalles Wohnung eingedrungen wird.
  • Gemeinsam gegen steigende Mieten und Verdrängung aus unseren Veedeln!

Wegen der viele Aktivitäten gibt es eine eigene Webseite zur Unterstützung von Kalle: http://zwangsraeumung-verhindern.de/