Leerstehende Gebäude in der Rochusstraße besetzt Aktivist-innen fordern Wohnraum für Alle

Rund fünfzig Aktivist-innen haben heute Morgen leerstehende Gebäude in der Rochusstraße in Bickendorf und fordern bezahlbare Wohnungen zu erhalten und den Leerstand nutzen.IMAG0601

„Wir mussten diese Wohnungen besetzen und zumindest zwischenzeitlich nutzbar für Menschen machen, die sonst keine andere Bleibe haben und in Parks schlafen oder U-Bahnen schlafen“, meint Luka Camper. Während am Rhein Luxusappartements entstehen, schlagen Obdachlose auf den Rheinwiesen ihre Zelte auf und werden von der Stadt für diese „Ordnungswidrigkeit“ auch noch zur Kasse gebeten. Unter den Wohnungslosen in Köln sind immer mehr Einwander-innen aus Südosteuropa. Statt sie hier willkommen zu heißen, machen auch Kölner Politiker bei jeder sich bietenden Gelegenheit Stimmung gegen sie. Tatsächlich kämpfen überall in Europa Menschen um ihre Existenz: gegen Hungerlöhne, Zwangsräumungen oder die Privatisierung öffentlichen Eigentums. Auch hierzulande ist Solidarität gefragt, gegen Rassismus, gegen Ausbeutung und Ausgrenzung. „Wir können da nicht tatenlos zusehen, wir haben keine andere Wahl“, sagt Luka Camper.

Es sind nicht die einzigen Wohnungen, die in der Rochusstraße seit längerer Zeit leer stehen. Sie sollen nächstes Jahr abgerissen werden, um neuer Bebauung Platz zu machen. Kann es sich eine Gesellschaft heutzutage leisten, günstigen Wohnraum einfach zu vernichten, auch wenn er in die Jahre gekommen ist? Nur weil er nicht mehr zeitgemäß ist. Ist es nicht geradezu unverzichtbar, derartige Nischen von billigem Wohnraum zu erhalten, da sonst sowieso nur schicker Wohnraum für „bessere Schichten“ von privaten Investor*innen geschaffen wird. Deshalb ist es notwendig, dass der soziale Wohnungsbau wieder angekurbelt wird, denn es herrscht hier akute Wohnungsnot. „Wir sind nicht gegen „bessere“ Wohnungen und schon gar nicht dafür, dass die Ärmsten immer in den schlechtesten Wohnungen wohnen müssen, aber sie müssen bezahlbar bleiben“, meint Camper.

„Es ist ein Skandal, dass leerstehende Gebäude leer stehen zu lassen, ohne dass eine konkrete Planung vorhanden ist und fordern deshalb zumindest eine Zwischennutzung für Wohnungslose.

 

Kollektive Gegenwehr tut Not! Wohnraum für Alle!

 

Kontakt: Netzwerk „Wohnraum für alle“ Luka Camper 0157-87 96 24 48 wohnraum@inventati.org

 

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